Die Kälte ist ein großes Problem

INTERVIEW Rettungshundeführerin Hoche über Einsatz

Nach den schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei haben sich Rettungsteams aus der ganzen Welt auf den Weg in die betroffenen Regionen gemacht. Das Ausmaß der Katastrophe ist immens, wie ein Video zeigt. Aus Deutschland sind unter anderem Teams der Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde vor Ort.Am Montagabend vergangener Woche sind die Teams mit insgesamt 42 Retterinnen und Rettern in das Katastrophengebiet aufgebrochen. Unter ihnen auch Anja Hoche aus Witzenhausen. In einer Telefonschalte hat sie gegenüber unserer Zeitung einen kurzen Einblick in die Arbeit vor Ort gegeben:

Frau Hoche, sie sind aktuell bei den Rettungsaktionen in der Türkei vor Ort. Wie ist die Lage bei Ihnen vor Ort?

Die Lage hier ist katastrophal. Es sieht sehr schlimm aus. Für uns ist es sehr schwierig, überhaupt irgendwo ran zukommen.

Wie sind die Witterungsbedingungen vor Ort? Erschweren die winterlichen Temperaturen aktuell Ihren Einsatz?

Bisher haben wir Glück, tagsüber hatten wir bisher weder Schnee noch Regen. Allerdings wird es nachts sehr kalt. Die Temperaturen sinken dann auf bis zu minus zehn Grad.

Welche Auswirkungen haben die eisigen Temperaturen auf die Verschütteten?

Natürlich verkürzt sich die Zeit, die Menschen in den Trümmern überleben können, durch die Kälte ungemein. Allerdings ist es unter den Trümmern zum Glück oft wärmer als an der freien Luft. Gerade in den ersten Stunden haben die Trümmer noch Heizungswärme ausgestrahlt. Unter dem Strich muss man sagen, desto schlechter das Wetter, desto kürzer die Zeit, die uns zum Auffinden und Retten von verschütteten Personen bleibt.

Nun hat ihr Team eine erfreuliche Meldung bekannt gegeben, ihnen ist es gelungen nach einer langwierigen Rettung eine Frau lebend zu bergen. Wie war die Stimmung vor Ort?

Die Rettung der Frau in der Stadt Kirikhan hat über 60 Stunden gedauert. Nachdem sie aus den Trümmern befreit war, wurde die Stimmung vor Ort emotional. Die Menschen hatten Tränen in den Augen oder mussten schlucken.


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