Blaulicht bei Firma Sahm

Einsatzübung des THW aus den Ortsverbänden Eschwege und Großalmerode

Gegen 18:30 Uhr wurde von der Leitstelle eine eingeklemmte Person bei der Firma Sahm in Eschwege gemeldet und die Pager der Helferinnen und Helfer klingelten. Sofort machte sich der Zugtrupp als Führungseinheit zur Erkundung der Lage auf den Weg. Vor Ort bot sich folgendes Szenario:

Ein Arbeiter hat mit einem Hubwagen Gitterboxen umgeschlagen, dabei wurde ihm schwindlig, als er einen beißenden Geruch wahrnahm. Er fuhr mit dem Hubwagen und zwei ca. 1t schweren Gitterboxen einen Kollegen an, welcher dadurch unter diesen eingeklemmt wurde. Er rettete sich in Freie und wählte den Notruf. Bei der Vollständigkeitszählung fiel auf, dass 2 Mitarbeiter fehlten.

Nach der ersten Erkundung vor Ort wurde festgestellt, dass ein 200 l Aceton Fass ausläuft. Aceton bildet giftige und brennbare Dämpfe die schwerer sind als Luft. Folglich wurde die Bergungsgruppe aus Großalmerode mit 2 Helfern unter schwerem Atemschutz zur inneren Erkundung eingesetzt. Die erste vermisste Person wurde schnell gefunden, sie war unter zwei Gitterboxen eingeklemmt. Die Bergungsgruppe aus Eschwege übernahm mit 3 Helferinnen und Helfern unter schwerem Atemschutz die Rettung. Hierzu wurden Hebekissen, welche mittels Druckluft pro Stück ca. 30t heben können, unter die Last gesetzt und diese gesichert angehoben. Hierdurch konnte die verletzte Person, welche durch einen Dummy simuliert wurde, gerettet werden.

Parallel dazu erkundete der Suchtrupp aus Großalmerode weiter und fand das Fass, aus dem Aceton (simuliert durch Wasser) auslief. Mittels Tankdichtungskeilen wurde das Leck abgedichtet. Kurz darauf wurde die zweite Person in unmittelbarer Nähe unter einem Späne Container gefunden und mittels eines Spineboards (sehr stabile Kunststofftrage zum schonenden Transport von verletzten Personen) gerettet.

Die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung aus Eschwege baute parallel zu den in der Werkshalle vorgehenden Trupps im Außenbereich einen Absperrbereich, eine Dekontaminationsstelle und Beleuchtung auf und leistete Unterstützungsarbeiten, wie das Heranreichen von Material für die vorgehenden Trupps.

Ein weiterer Trupp unter Atemschutz stand jederzeit vor dem Gebäude bereit, um bei einem eventuellen Atemschutzunfall schnell Hilfe zu leisten. Insgesamt waren 30 Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Wir bedanken uns bei der Firma Sahm für die Bereitstellung des Übungsobjektes!


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