Werra-Meißner/Ahrweiler – Zwei Wochen sind die Mitglieder des
Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Ortsverband Eschwege nun schon in Rheinland-Pfalz unterwegs und helfen bei den Aufräumarbeiten nach der verheerenden Unwetterkatastrophe. Das berichtet Timo Sippel, Sprecher des Ortsverbands Eschwege, der ebenfalls vor Ort mit anpackt. Das THW Eschwege koordiniert dort den Einsatz von etwa 1400 Helfern.
„Mittlerweile ist der Fachzug Führung und Kommunikation mit der mobilen Führungsstelle in der Ortslage Grafschaft im Einsatz und koordiniert dort das Einsatzgeschehen“, berichtet Sippel. Die Gemeinde Grafschaft befindet sich südlich von Bonn im Landkreis Ahrweiler – ganz im Norden von Rheinland-Pfalz.
Es ist die dritte Station für die Männer und Frauen des Ortsverbandes Eschwege. Sie alle sind dankbar, helfen zu können, berichtet Sippel. Waren es zu Beginn noch 29 Helfer, stieg die Zahl der Freiwilligen rasant an. „Mittlerweile sind aus unserem Ortsverband bereits 42 Kräfte an diesem Einsatz beteiligt.“ Probleme bereiten nach wie vor, die überfluteten und beschädigten Straßen und Brücken, so Sippel. Material aber auch Helfer könnten daher teilweise nur mithilfe von Booten von einem Punkt zum anderen gebracht werden. Ganz extrem sei das in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Durch die im Norden des Landkreises liegende Stadt fließt die Ahr, ein Nebenfluss des Rheins. „Hier sind aber bereits Bundeswehr und THW mit den Fachgruppen Brückenbau im Einsatz“, erklärt der Eschweger. Behelfsbrücken werden von ihnen gebaut und sollen die Aufräumarbeiten und das Leben vor Ort erleichtern.
Doch die anstrengende Arbeit im Katastrophengebiet nur 300 Kilometer von der eigenen Heimat entfernt geht auch an den freiwilligen Helfern aus Eschwege nicht spurlos vorbei, wie Timo Sippel im Telefongespräch mit unserer Zeitung bestätigt. So sei es zum Beispiel auch schon mal vorgekommen, dass derjenige, der mit einem der Einsatzfahrzeuge zur Tankstelle gefahren ist, um Sprit nachzufüllen,
dann an der Tanke stand und die Pin der Bankkarte vergessen hat.
Auch die Fahrzeuge müssen ab und an in die Werkstatt gebracht werden. Kurz nach dem Gespräch mit unserer Zeitung musste Sippel etwa für eine kleine Reparatur mit einem der Lkw los. Das gehöre aber zum Alltag dazu – speziell in einem Dauereinsatz.