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Wasserbehälter war halb leer

Defekte Pumpe und hoher Verbrauch schuld

Beinahe fühlten sich die Einwohner von Grebendorf und den drei Höhendörfern Neuerode, Hitzelrode und Motzenrode am Sonntagnachmittag in eine andere Zeit versetzt. Die Feuerwehr fuhr durch die Straßen – nicht mit Blaulicht und in Eile – sondern mit einer Botschaft, die sie über ihre Lautsprecher kundtat. Sie forderte die Bürger auf, ihren Trinkwasserkonsum auf das Notwendige zu reduzieren.


Das hieß, Rasensprenger und Poolschlauch erstmal abdrehen. Im Amtsdeutsch heißt das: „Hohe Wasserentnahme im Versorgungsnetz Grebendorf.“ Als der Wassermeister der Gemeinde, Marcel Kluge, am Morgen festgestellt hatte, dass der Wasserspiegel im Hochbehälter Grebendorf bedrohlich abgesunken war, hieß es handeln. „Wir hatten noch etwa 1,50 Meter Wassertiefe, das bedeutet, dass der Behälter zur Hälfte leer war, Tendenz weiter sinkend“, berichtet Bürgermeister Gerhold Brill. Insgesamt kann der Hochbehälter 200 000 Liter Wasser fassen. Zwar stellte sich im Laufe des Tages heraus, dass unter anderem eine defekte Pumpe am Tiefbrunnen in Neuerode die Höhendörfer nur noch schwach versorgte. Doch weil dann automatisch das Wasser aus dem Grebendorfer Hochbehälter nach Neuerode gepumpt wird und gleichzeitig in Grebendorf Ordentlich Trinkwasser verbraucht wurde, wurde es im Reservoir knapp. Um 18 Uhr rückte dann das Technische Hilfswerk (THW) aus Rotenburg mit seinem 3000 Liter fassenden Tanklastzug an. „Wir sind die ganze Nacht zwischen Frieda und Grebendorf gependelt“, berichtet der THW-Einsatzleiter Benjamin Günther. Nachts seien die Touren etwas flotter gegangen, weil kaum Verkehr auf den Straßen war. „Da haben wir etwa eine halbe Stunde gebraucht“, sagt er. Am Montagvormittag brauchten sie für eine Tour schon eher 40 Minuten. Mit Reparatur der defekten Pumpe noch in der Nacht und dem angelieferten Trinkwasser stabilisierte sich der Wasserspiegel des Hochbehälters dann gegen 23 Uhr. „Zum Glück ging die Wasserabnahme während der Nacht deutlich zurück“, sagte Günther. Bis zum Ende des Einsatzes am Montagnachmittag war das THW um die 35-mal zwischen Frieda und Grebendorf gependelt, um rund 100 000 Liter aus dem Friedaer Brunnen nach Grebendorf zu holen, „der zum Glück fast unerschöpflich ist“, so Bürgermeister Gerhold Brill. Damit sei auch die Trinkwasserversorgung der Meinharder Ortsteile Schwebda und Frieda sicher. Jestädt wird über das Trinkwassernetz der Stadt Eschwege versorgt. Gestern Nachmittag hatte der Wasserspiegel dann wieder eine Höhe von insgesamt 2,77 Meter erreicht. „Den Rest erledigt die Quelle hoffentlich von selbst“, sagt Bürgermeister Brill. Diese speist den Grebendorfer Hochbehälter mit zirka 15 000 Litern pro Stunde.

 


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